Shopware 5.2 kommt
Der Shopware Community Day 2016 in Ahaus wurde einmal mehr aufwendig inszeniert und bot damit den Rahmen für die Vorbereitung der kurz bevorstehenden Veröffentlichung von Shopware 5.2 (Juni 2016) durch interessante Einblicke in die wichtigsten Neuerungen und Änderungen. Damit sind die wichtigsten Fakten schon vorab auf dem Tisch – und wir fassen in diesem Beitrag zusammen, wie wir die nächste Shopware Version bewerten.
Was ist neu in Shopware 5.2?
Einige der von Shopware in Aussicht gestellten Verbesserungen hören sich zunächst sehr vielversprechend an: “verbesserte Einkaufswelten”, “neues Adressmanagement” und “ein überarbeitetes Plugin-System” (im Rahmen der Refaktorierung des Codes) sollen in Shopware 5.2 Wirklichkeit werden. Allerdings lassen die wenig präzisen Formulierungen offen, wie tiefgreifend und weitreichend diese Verbesserungen, Neuerungen und Überarbeitungen schließlich für den Praxiseinsatz ausfallen.
Technische Verbesserungen
In Sachen Einkaufswelten sollen neben der Bedienung auf bestimmten Geräten auch die Vorschau und die bislang etwas umständliche Bedienung beim Anlegen – insbesondere in Bezug auf Mehrsprachigkeit – verbessert worden sein. Inwieweit und inwiefern das geschehen ist, wird sich im Praxistest zeigen. Die Einführung eines Adressbuchs im Checkout, mit dem Kunden mehrere Adressen für Lieferungen verwalten können, ist gut aber nicht gerade bahnbrechend. Hier wird lediglich eine kleine Lücke geschlossen. Und auch die Attributverwaltung soll nachgebessert worden sein, so dass Attribute künftig überall dort im Backend verfügbar sind, wo sie auch gebraucht werden. Wir sind gespannt.
Neue Premium Plugins
Zudem werden künftig zwei neue, von Shopware entwickelte und kostenpflichtige Premium Plugins angeboten: “Shopping Advisor”, ein interaktiver Kundenberater und “Custom Products” für Produkte, die von Kunden individualisiert werden können.
Integrierte Warenwirtschaft
Konkreter wird Shopware in Sachen Warenwirtschaft – und da gibt es auch eine echte Neuerung zu verkünden. Denn ab der Version 5.2 wird in der Professional und der Professional Plus Edition das Warenwirtschaftssystem Pickware direkt und ohne Zusatzkosten in Shopware integriert sein. Nutzer der Community Edition haben davon natürlich nichts. Aber ganz offensichtlich sollen die Editionen mit kostenpflichtigen Lizenzen für Shopbetreiber attraktiver werden. Ein kostenlos integriertes Warenwirtschaftssystem ist da insbesondere für kleinere und jüngere Händler sicherlich ein gutes Argument.
Transparenterer Code
Von Shopware 5.2 an soll nach und nach auf die Verschlüsselung von Code mithilfe der Software ionCube verzichtet werden. Dann werden schließlich alle bislang verschlüsselten Bestandteile des Codes von Shopware Premium Plugins unmittelbar einsehbar sein und können daher von Entwicklern und Partnern künftig auch ganz unkompliziert angepasst werden. Dieser wichtige Schritt in Richtung Open Source (bei Shopware ist von “Entfesselung” die Rede) ist eine echte Verbesserung, die allerdings lediglich den Nutzern der von Shopware selbst entwickelten und kostenpflichtigen Premium Plugins (die in der Professional Plus Edition bereits vollständig enthalten sind) zugutekommt.
Kostenlose Subshops
Zudem sollen ab Shopware 5.2 völlig kostenlos beliebig viele Subshops angelegt werden können, während hierfür bislang eine Subshop-Lizenz für knapp 500 Euro erworben werden musste. Das Anlegen der Subshops kann dann ganz unkompliziert vom Backend aus stattfinden. Diese Änderung wird längst nicht jedem Shopware Anwender zugute kommen, aber wer in Zukunft einen oder mehrere Subshops anlegen möchte, spart dabei künftig die bisher fälligen, allerdings ohnehin sehr moderaten Kosten.
Fazit: Shopware wird attraktiver
Die technischen Neuerungen, Änderungen und Verbesserungen in den Bereichen Einkaufswelten, Adressmanagement, Attributverwaltung und Code-Pflege werden nach allem, was bisher bekannt geworden ist, dazu beitragen, dass Shopware auch weiterhin als hervorragendes Shopsystem glänzt. Aber wer auf aufsehenerregende Neuigkeiten und Features gehofft hat, kann seine Erwartungen an Shopware 5.2 schon jetzt ein wenig zurückschrauben.
Zusammenfassend lässt sich sagen: In Shopware 5.2 stehen weniger technische als vertriebstechnische Entwicklungen im Vordergrund: Shopware soll attraktiver werden. Dafür werden neue Features (das ERP-System Pickware) in den kostenpflichtigen Editionen von Shopware integriert, verschlüsselte Code-Bestandteile (kostenpflichtige Premium Plugins) auf Open Source umgestellt, neue Premium Module (Kundenberater und individualisierbare Produkte) angeboten sowie ein praktisches Feature fortan von Kosten befreit (Subshops). Wer die Community Edition von Shopware 5.2 ohne Premium Plugins nutzt, wird von diesen Neuerungen nichts haben. Aber Shopware wird sich über noch mehr neue und noch zufriedenere Lizenzkunden freuen können.