SEO-Neuerungen im Juni 2019: Diversity Update und Search Console
In den vergangenen Wochen hat Google mal wieder an den Stellschrauben seiner Suchmaschine gedreht und die eine oder andere wichtige Änderung in der Search Console vorgenommen. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen.
Inhaltsverzeichnis
Diversity Update Juni
Das im Juni 2019 durchgeführte “Diversity Update” hat Google im Vorfeld bereits angekündigt, und diese Praxis soll auch bei künftigen Updates beibehalten werden. Im Zuge der auf mehr Vielfalt in den Suchergebnissen ausgerichteten Neuerungen hat Google dafür gesorgt, dass die Anzahl der organischen Suchergebnisse pro Domain für eine Suchanfrage auf zwei begrenzt bleibt. Auf diese Weise ist es nicht mehr möglich, dass bestimmte – und zwar üblicherweise große – Anbieter die Suchergebnislisten gnadenlos dominieren.
Signifikante Veränderungen für Onlineshops
Betroffen sind den in der SEO-Branche inzwischen durchgeführten Untersuchungen vor allem News- und YMYL-Seiten (Your Money or Your Life, das sind vor allem die Bereiche E-Commerce, Business, Finanzen und Gesundheit). Searchmetrics hat Vergleiche zwischen Ergebnissen aus dem März und dem Juni 2019 angestellt. Daraus ging eindeutig hervor, dass in den Suchergebnislisten nach dem Update tatsächlich mehr Vielfalt herrscht. Ein wichtiger Aspekt für Onlineshops ist dabei, dass die sogenannte transaktionale Suche, also die Suche nach Produkten zum Kauf, gegenüber der informellen Suche deutlicher von Googles Diversity Update betroffen war. Damit sind bestellbare Produkte nun sowohl vielfältiger (von mehr unterschiedlichen Anbietern) als auch prominenter (durchschnittlich besser platziert) zu finden als vor dem Update. Für die ganz großen im E-Commerce, also insbesondere für Amazon, bedeutet das einen deutlichen Verlust an Sichtbarkeit, während Google Shopping noch einmal an Bedeutung gewinnt und kleinere Shops in ihren Nischen weitaus bessere Chancen haben, für bislang von den Großen dominierte Suchbegriffe zu ranken.
Qualität und Strategie statt blindem Aktionismus
Betreiber von Websites und Onlineshops sind nun gut beraten, ruhig und besonnen vorzugehen. Kurzfristige Reparaturen aus dem Stegreif für vom Diversity Update negativ betroffene Seiten sind jetzt ausdrücklich nicht zu empfehlen. Vielmehr sollte die SEO-Strategie ganz allgemein überprüft werden. Google hat als grobe Richtschnur noch einmal die Prioritäten unterstrichen: Es geht in erster Linie um Vertrauenswürdigkeit und Qualität der Quellen, damit den Nutzern bestmögliche Ergebnisse präsentiert werden können. Daher müssen Website-Betreiber und Online-Händler darauf hinarbeiten, dass sie Google davon überzeugen, dass sie durch relevante, hochwertige Inhalte Experten für den jeweiligen Bereich sind.
Update Search Console
Wie zuvor bereits angekündigt, wird auch die Google Search Console weiter angepasst. Betroffen sind aktuell die Funktion “Preferred Domain”, das AMP-Tool und der Umgang mit der robots.txt.
Preferred Domain
Nach dem jüngsten Update der Search Console kann nun nicht mehr angepasst werden, welche Domain bevorzugt angezeigt werden soll:
Die Präferenz lässt sich bei Bedarf jedoch noch auf unterschiedlichen weiteren Wegen übermitteln:
- Als
link
-Tag mitrel=”canonical”
im HTML-Head. - Mit
rel=”canonical”
im HTTP-Header. - Durch die Verwendung in der Sitemap.
- Durch den Einsatz von 301-Redirects für verwaiste URLs.
Google Jobs
Nach dem fulminanten Start von Google Jobs im Mai 2019 werden mittlerweile auch Stellenausschreibungen auf der eigenen Website direkt in den Suchergebnissen aufbereitet und angezeigt, sofern dafür strukturierte Daten verwendet werden:
In der Search Console können die entsprechenden URLs im neuen Bereich Verbesserungen > Stellenausschreibungen eingesehen werden:
Neue Funktionen für das AMP-Tool
Im AMP-Tool gibt es zwei neue Funktionen für das Rich-Results-Tool und das URL-Inspection-Tool. Zum einen gibt es nun die Möglichkeit für die Suche innerhalb des Markups, und zum anderen können zum Optimieren bestimmte Codeabschnitte kopiert werden.
Neues zur robots.txt
Zum 25. Geburtstag der robots.txt hat Google seinen robots.txt-Parser als Open Source bereitgestellt. Aber auch für die SEO-Praxis gibt es Änderungen im Zusammenhang mit der robots.txt. Ab September 2019 werden alle nicht unterstützten und unveröffentlichten Regeln wie zum Beispiel noindex-Anweisungen innerhalb der robots.txt nicht mehr berücksichtigt. Welche Anweisungen davon betroffen sind und welche alternativen Lösungswege Google empfiehlt, lässt sich im Blogpost zum Thema robots.txt nachlesen.