Google wirbt mit Update für intensiveres Bilder-SEO
Google hat angekündigt, im Verlauf der kommenden Wochen weltweit eine Änderung in der Bildersuche durchzuführen. Eine neue Referrer-URL soll in den HTTP-Header integriert werden, so dass Webmaster von Websites und Shops den Traffic, der aus der Google Bildersuche stammt, besser als bisher erkennen können. Der Eintrag in Googles Webmaster Blog liest sich allerdings ganz so, als ginge es dabei am Ende vor allem darum, die Betreiber von Onlineshops und Websites zu animieren, ihre Anstrengungen im Bereich Bilder-SEO zu intensiveren. Wir erklären, was genau sich ändert und wie darauf am klügsten zu reagieren ist.
Inhaltsverzeichnis
Was genau ändert sich in der Google Bildersuche?
Google wird in der Bildersuche eine neue Referrer-URL implementieren, die in den HTTP-Header aufgenommen wird. Mithilfe dieser URL – https://images.google.com/ beziehungsweise entsprechend mit der Endung .de oder einer anderen Country Code Top Level Domain (ccTLD) wie .dk – können Webmaster künftig sehr einfach ganz genau feststellen, inwieweit und inwiefern sie Traffic aus der Google Bildersuche erhalten. Wer Google Analytics als Analysetool einsetzt, muss dafür nichts weiter tun, da die Änderung auch hier berücksichtigt wird und der entsprechende Traffic automatisch übersichtlich dargestellt wird. Wer auf ein anderes Tool setzt, kann anhand der neuen Referrer-URL recht einfach entsprechende Filter definieren, um ähnlich übersichtliche Ergebnisse zu erhalten.
Was will Google damit bewirken?
Am Ende des Blogposts zu dieser Neuerung äußert Google die Hoffnung, dass dieser Schritt ein „gesundes Ökosystem mit visuellem Content fördern wird“. Und das ist der zentrale Punkt: Google weist durch das Hinzufügen einer neuen Referrer-URL den Content aus der Bildersuche deutlicher aus, um die SEO-Gemeinde und alle Betreiber von Onlineshops und Websites daran zu erinnern, dass Suchmaschinenoptimierung auch im Hinblick auf Bilder sehr, sehr wichtig ist. In vielen Bereichen wählen immer mehr Google Nutzer direkt die Bildersuche, da sie hier schneller, einfacher und sicherer fündig werden als in den klassischen SERPs mit Textschnipseln.
Zwar hat Google in den vergangenen Jahren erstaunlich schnell gelernt, Bilder einzuordnen und kann darauf abgebildete Gegenstände sogar erkennen und klassifizieren, wie wir vor gut einem Jahr zum Thema „‘Ähnliche Produkte’ in der Google Bildersuche“ berichtet haben. Aber das ist noch lange kein Grund, Bilder-SEO zu vernachlässigen. Denn damit ein Bild nicht nur richtig kategorisiert, sondern im Index auch als maximal relevant eingeordnet wird, bedarf es nach wie vor einiger Anstrengung.
Um prominent im Index der Google-Bildersuche vertreten zu sein, muss eine ganze Reihe von gezielten Maßnahmen umgesetzt werden. Dazu hat Google klare Richtlinien bereitgestellt und im Rahmen der Ankündigung der neuen Referrer-URL auch gleich noch mal als Wink und Wegweiser verlinkt. Augenscheinlich ist der Suchmaschinenriese noch nicht zufrieden mit der Qualität in der Bildersuche und sieht Verbesserungsbedarf für das exakte Matching von Suchanfragen und passenden Bildern in den Ergebnislisten. Die neue Referrer-URL im HTTP-Header erhöht den Druck – jetzt soll die SEO-Welt reagieren und ihre Pflicht tun.
Was sollten die Betreiber von Onlineshops und Websites nun tun?
Während Webmaster künftig sehr komfortabel den Traffic aus der Google Bildersuche analysieren und damit einen drei Jahre alten Blog-Beitrag von uns derweil getrost vergessen können, sollten sich Betreiber von Websites und – insbesondere – Onlineshops nun intensiv um Bilder-SEO kümmern. Wer seine Produktbilder möglichst prominent in den Suchergebnissen der Google Bildersuche platzieren möchte, sollte jetzt noch einmal sehr genau prüfen, welches Optimierungspotenzial bislang womöglich ungenutzt liegen gelassen worden ist. Für Shopbetreiber, die über die Bildersuche Besucher direkt zu ihren Produkten und Kategorien lotsen möchten, sind sieben der von Google gegebenen Empfehlungen sehr relevant – und die dürften auch für die Verbesserung der Sichtbarkeit der Bilder in anderen Suchmaschinen nützlich sein.
Content und Usability optimieren
Für Onlineshop-Betreiber ist es vor dem Hintergrund von Googles Wink in Richtung Bilder-SEO in erster Linie wichtig, sich die Aufbereitung der Produkte und Produktbilder im Shop noch einmal intensiv vorzunehmen. Aber auch die Aufbereitung der Kategorien und der Kategoriebilder ist für die Steigerung von Traffic und Conversions im Shop oftmals sehr wichtig. Die perfekte Inszenierung von Bildern auf den eigenen Produkt- und Kategorieseiten für die Google Bildersuche ist eng mit der Optimierung von Usability und Content verwoben. Denn der Google Algorithmus betrachtet die Informationen im Image-Tag, der das Bild im Quelltext der Seite repräsentiert, immer im Zusammenhang mit der Umgebung, in die das Bild eingebettet ist. Die zentralen Fragen, die sich Shopbetreiber im Hinblick auf die Vorstellungen von Google stellen müssen, sind diese: Enthält die Seite gut strukturierte und inhaltlich relevante Inhalte? Passen umgebender Text und Bild zusammen? Ist das Bild sinnvoll in der Seite positioniert? Ist die Darstellung der Seite samt Bildern für Mobilgeräte optimiert? Ist die URL-Struktur der Bilder logisch aufgebaut?
Titel und Beschreibung der Seiten optimieren
Ein alter SEO-Evergreen darf auch im Hinblick auf Bilder nicht unerwähnt bleiben: Meta-Title und Meta-Description der Seite, in die ein Bild eingebettet ist, sind auch für die Google Bildersuche relevant. Denn für das Generieren der kleinen Textschnipsel in den Bilder-Suchergebnissen werden nicht zuletzt der Meta-Title und die Meta-Description der Seite einbezogen. In den Suchergebnissen finden sich – gerade weiter unten – immer noch Bilder aus großen Shops, zu denen Google durch noch nicht optimierte Inhalte und Meta-Tags keine aufschlussreichen Snippets zusammenbekommt, wie in diesem Beispiel:
Dabei können diese Textschnipsel gerade für Nutzer, die auf der Suche nach einem ganz bestimmten Produkt sind, die idealen Entscheidungshilfen sein. Aber das funktioniert eben nur, wenn in ihnen möglichst alle relevanten Informationen enthalten sind, wie in diesem Beispiel:
Strukturierte Daten hinzufügen
Auch für Bilder-SEO bieten strukturierte Daten einen sehr guten Weg, um Google zielsicher alle wichtigen Informationen zu einem Produkt mitzuteilen. Der Datentyp „Product“ ist ideal, um die Artikel eines Onlineshops auf den Produktseiten auszuzeichnen und damit sicherzustellen, dass Google die Produktbilder auch ganz genau einordnen kann.
Genauer sind wir auf strukturierte Daten für Google in unserem Beitrag über Rich Cards eingegangen.
Performance optimieren
Der allgemeine Trend weg von der Nutzung von Desktop-Geräten hin zu kleinen, mobilen Bildschirmen hat die Google Bildersuche längst voll erfasst. Wer wertvollen Traffic aus den visuellen Suchergebnissen erhalten und die Besucher dann auch zu Kunden konvertieren möchte, braucht einen sehr schnellen Shop mit für kurze Ladezeiten optimierten Bildern, der auch über schwache Internetverbindungen im Handumdrehen ausgeliefert wird. Wie ein Shop durch ein paar nützliche Tools auf dem Server schnell gemacht werden kann, haben wir in unserem Praxisbericht über die Performance Optimierung eines Magento Onlineshops und in unserem für alle Shopsysteme geeigneten Leitfaden „Der schnelle Shop“ gezeigt. Inwieweit und inwiefern Shopbetreiber auf die intelligente, von Google entwickelte und immer wieder wärmstens empfohlene AMP-Technologie zurückgreifen sollten, haben wir in unserem Beitrag „Extrem schneller Onlineshop mit Google AMP?“ diskutiert und auch wie Betreiber von Websites und Shops „Erste Schritte mit Google AMP“ unternehmen können, war auf diesen Seiten schon einmal Thema.
Bilder in hoher Qualität hinzufügen
Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein und wird von Google doch noch einmal in den Richtlinien für effektives Bilder-SEO erwähnt: Die verwendeten Bilder müssen sehr hochwertig sein. Das gilt auch und gerade für die Präsentation von Produkten in Onlineshops im Allgemeinen – aber mit Blick auf die Ergebnisseite der Google Bildersuche noch einmal im Besonderen: Hier konkurrieren die Bilder eines einzigen Produkts oder einer Reihe ähnlicher Produkte von unterschiedlichen Anbietern um die Aufmerksamkeit und die Gunst der Nutzer. Daher müssen die Produkte hier gestochen scharf und klar erkennbar abgebildet werden.
Titel, Beschriftungen, Dateinamen und weitere Texte zu Bildern optimieren
In den meisten Shopsystemen und Content-Management-Systemen (CMS) lassen sich dem Bild bereits beim Hochladen von Bildern – auch beim stapelweisen Upload über eine Import-Datei – begleitende Textelemente zuordnen: ein deskriptiver Titel, eine Beschriftung (Caption) oder eine Beschreibung (Description). Zudem sieht sich Google auch den Dateinamen sehr genau an, so dass es sinnvoll ist, die Bilddateien jeweils aussagekräftig zu benennen. Absolut nichtssagend ist zum Beispiel ein solcher Dateiname:
IMG00023.JPG
Aber wenn der Dateiname nach dem Umbenennen bereits viel darüber verrät, was das Bild zeigt, wird Google das honorieren:
herren-strohhut-mit-rotem-band.jpg
Alternativtexte optimieren
Google interessiert sich wirklich sehr für die oftmals vernachlässigten „Paratexte“ von Bildern. Alternativtexten, die über das Alt-Attribut im Image-Tag ausgegeben werden und Nutzern von Screenreadern Bilder vorgelesen oder bei schwacher Internetverbindung an ihrer Stelle angezeigt werden, widmet der Suchmaschinenriese in seinen Richtlinien für Bilder-SEO sogar noch einmal einen eigenen Abschnitt. Denn fehlende Alt-Texte werden durch den Crawler überhaupt nicht goutiert – und auch Keyword-Stuffing wird an dieser Stelle nach hinten losgehen. Immerhin geht es beim Alt-Tag darum, Menschen, die das jeweilige Bild nicht sehen können, mitzuteilen, was darauf zu sehen ist. Schlecht ist daher ein solcher Alt-Text:
<img src="frisbee.jpg" alt="frisbee kaufen scheibe wurfscheibe schwebedeckel sport spass ultimate wettkampf werfen park leute fangen grillen hund">
In Googles Augen schon viel besser ist da dieser sehr puristische Alt-Text:
<img src="frisbee.jpg" alt="frisbee">
Und so richtig gut wäre er in dieser Form:
<img src="frisbee.jpg" alt="Discraft 175g Ultimate Frisbee Ultrastar Weiss">
Bilder-Sitemap verwenden
Gerade für Shops mit sehr vielen Produkten ist das Anlegen einer Bilder-Sitemap sehr zu empfehlen, da der Googlebot auf diese Weise umfassend über alle Bilder und Grafiken in einem Shop oder einer Website informiert werden kann. Da in diesem Fall – untypischerweise – auch URLs von anderen Domains untergebracht werden dürfen, können auch Shopbetreiber, die ein Content Delivery Network (CDN) nutzen, diesen Schritt gehen.