B2B E-Commerce: Mobile-first durch die Corona-Pandemie
Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie für B2B-Händler? Und welche Mittel und Wege stehen ihnen zur Verfügung, um diese globale Krise möglichst unbeschadet, oder am Ende gar gestärkt durchzustehen? Eine aktuelle, im Auftrag von Adobe durchgeführte Studie arbeitet heraus, worauf es im Bereich B2B nun besonders ankommt. Wir fassen die aus unserer Sicht wichtigsten Ergebnisse zusammen und ordnen sie für Händler ein.
Die Großen im Schatten der Kleinen
In der Berichterstattung zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die unterschiedlichen Wirtschaftszweige drehen sich die meisten Beiträge um B2C-Unternehmen, während der B2B-Bereich zumeist allenfalls am Rande behandelt wird. Das war übrigens auch bei uns bislang nicht anders: Im März 2020 haben wir hier im Blog nach den ersten Wochen im teilweisen Shutdown einen ersten Blick auf die Situation im E-Commerce im Zeichen der Corona-Krise geworfen, um im April noch das How-to: Als Shopbetreiber die Corona-Krise meistern zu liefern. In beiden Beiträgen ging es in erster Linie um B2C-Shops.
Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen, und während ein Ende der Pandemie noch längst nicht absehbar ist, gibt es mittlerweile weitaus mehr belastbare Zahlen und Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens auf die Wirtschaft im Allgemeinen und auf den E-Commerce im Besonderen. Beispielsweise hat Adobe kürzlich die Ergebnisse einer sehr aufschlussreichen Studie veröffentlicht.
Adobes Studie: B2B unter Quarantänebedingungen
Im dritten Quartal 2020 hat Adobe, die Konzernmutter von Magento, die Wirtschaftsforscher von WBR Insights damit beauftragt, eine Umfrage unter 100 B2B-Unternehmen in Europa durchzuführen. Im Fokus der Erhebung zum B2B unter Quarantänebedingungen standen dabei die Einschätzungen zu den aktuellen Herausforderungen und geeigneten Lösungsansätzen. Die Ergebnisse der Studie decken eine große Bandbreite von Themenfeldern ab und dürfen für eine Vielzahl von B2B-Händlern als wegweisend betrachtet werden. Als Experten für E-Commerce richten wir den Fokus unserer Zusammenfassung auf diejenigen Studienergebnisse, die besonders eng mit dem Onlinehandel zusammenhängen. Hier die in dieser Hinsicht wichtigsten Beobachtungen:
B2B-Händler planen neue Self-Service-Optionen
Zwei Drittel der befragten B2B-Unternehmen beabsichtigen, infolge der Pandemie weitere Self-Service-Optionen für Kunden zu schaffen. Und das heißt vor allem: B2B-Onlineshops mit speziellen, kundenzentrierten B2B-Funktionalitäten sind die perfekten Plattformen, um auch im Zeichen des Social Distancing die Servicequalität aufrechterhalten zu können, die Geschäftskunden erwarten.Customer-Experience und Mobile-Friendliness als Schlüssel zum Erfolg
Auf die Frage, nach den “traditionell B2C-bezogenen E-Commerce-Funktionen”, die für den Erfolg im B2B-Handel wichtig sind, wurde in erster Linie mit der Benutzerfreundlichkeit der Website und dem Kundenerlebnis geantwortet. Und neben der Warenverfügbarkeit in Echtzeit oder kostenlosen Lieferungen und Rücksendungen wurden nicht zuletzt “für Mobilgeräte optimierte Einkaufserlebnisse” als wichtiger Schlüssel zum Erfolg identifiziert.Innovationen mit iterativem Ansatz oder als Generalüberholung?
Während ein Drittel der befragten Unternehmen angaben, den ganz großen Hebel ansetzen und bestehende Systeme grundlegend überholen oder austauschen zu wollen, favorisieren zwei Drittel einen iterativen Ansatz der kleinen Schritte. Angesichts der darin zum Ausdruck kommenden, überwiegend vorsichtigen Haltung zur Implementierung von Innovationen konnte sich Carlos Abler, ehemaliger Global Head für Content Marketing Strategy bei 3M und einer der Köpfe hinter der Studie, einen mahnenden Kommentar zu diesem Ergebnis der Untersuchung nicht verkneifen: “’Fangen wir klein an’ ist allzu oft ein Deckmantel für ‘fangen wir erst gar nicht an’”.
Die von Adobe beauftragte Studie zur gegenwärtigen Situation und den Aussichten im B2B unter Quarantänebedingungen bestätigt zunächst zwei unter E-Commerce-Gesichtspunkten sehr wichtige Punkte: Erstens erwarten Geschäftskunden von Onlineshops auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene B2B-Funktionalitäten, die ihnen den Online-Einkauf so unkompliziert wie möglich machen. Zweitens muss ein B2B-Onlineshop auf Mobilgeräten optimal bedienbar sein. Interessant sind zudem die unterschiedlichen Positionierungen zur Frage nach dem richtigen Ansatz für das Implementieren neuer Technologien.
Must-have Nummer 1: Usability für Geschäftskunden
Damit elaborierte Funktionalitäten für den Einkauf von Geschäftskunden bereitgestellt werden können, bedarf es eines leistungsfähigen Shopsystems wie Magento 2 mit Features wie “Seller Assisted Shopping” oder Shopware 6 mit der B2B Suite. Wer im B2B E-Commerce Erfolg haben und seine Kunden langfristig an sich binden möchte, muss die Frage nach den verfügbaren B2B-Features zur entscheidenden Frage für die Wahl der technischen Grundlage des Onlineshops machen.
Must-have Nummer 2: Mobile Friendliness
Die Bedienbarkeit auf Mobilgeräten ist zwar in erster Linie eine Frage der User-Experience, hängt als solche aber auch mittelbar mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO) zusammen. Google hat bereits vor Jahren Mobile-Friendliness zu einem wichtigen Ranking-Kriterium gemacht, setzt inzwischen sogar vollständig auf Mobile-first-Indexing und wird, wie gerade bekannt geworden ist, ab März 2021 reine Desktop-Inhalte in seinem Suchindex ohne Ausnahme ignorieren.
Für die optimale Performance und Bedienbarkeit des Shops auf mobilen Endgeräten geben schließlich wiederum technische Weichenstellungen den Ausschlag. Immerhin ist Responsive Webdesign (RWD) längst durch den Ansatz “Mobile-first” abgelöst worden, der wiederum in Progressive Web Apps (PWA) in bestechender Konsequenz umgesetzt wird. Als PWA für den E-Commerce steht mit Vue Storefront eine hervorragende Lösung bereit, um einen Shop auf allen Geräten extrem performant und komfortabel bedienbar zu machen. Anbinden lässt sich eine solche API-zentrierte, also mit leistungsfähigen Schnittstellen ausgestattete Storefront dann an praktisch jedes System.
Die offene Frage: Wie sollten B2B-Händler diese Herausforderungen angehen?
B2B-Händler, die keinen Bedarf für einen vollständig neu umgesetzten Shop sehen oder gerade nicht über die entsprechenden Ressourcen für einen kompletten Neubau verfügen, können auch das Ersetzen des Frontends mit einer PWA als Storefront einen Riesenschritt nach vorn machen. Die Technologie dahinter ist zwar außerordentlich ambitioniert, aber die Aufwände für die Umsetzung einer Progressive Web App auf der Basis von Vue Storefront sind vergleichsweise überschaubar. Auf diesem Weg lässt sich ein Shop mit angestaubter Oberfläche, Schwächen in der Bedienbarkeit und mittelmäßiger Performance auf Mobilgeräten im Rahmen eines kompakten Projekts mit einer zeitgemäßen, nutzerzentrierten und auf allen Geräten atemberaubend schnellen Oberfläche versehen. Und wenn dann zu einem späteren Zeitpunkt doch der Wechsel auf ein anderes Shopsystem ins Haus stehen sollte, kann die Vue Storefront einfach mitgenommen, an die neue Technik angeschlossen und weiterbetrieben werden.
Können wir Sie unterstützen?
Wenn wir Sie zur Wahl des geeigneten Shopsystems für Ihren B2B-Onlineshop oder bei der Planung ihrer Strategie für den Mobile Commerce beraten können, sprechen Sie uns einfach an!