8 Tipps um deutlich zu machen: Dieser Shop ist kein Fake-Shop!
Seit Jahren häufen sich die Medienberichte über Fake-Shops und Kunden, die auf diese betrügerischen Angebote hereingefallen sind. Inzwischen werden Fake-Shops immer schneller und hochwertiger produziert. Wir geben Shopbetreibern acht nützliche Tipps, um sicherzustellen, dass Besucher ihren Shop nicht irrtümlich für einen Fake-Shop halten – und dann vorsichtshalber doch lieber anderswo bestellen.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktionieren Fake-Shops?
Der E-Commerce-Boom in den Pandemiejahren hat Kriminelle dazu animiert, mit betrügerischen Onlineshops Kunden anzulocken, Zahlungen entgegenzunehmen – um dann keine Produkte zu liefern. Die Shopoberflächen sehen inzwischen oftmals täuschend echt aus und sind auch auf den zweiten Blick noch nicht von seriösen Shops zu unterscheiden, warnt die Verbraucherzentrale in einem Blog-Beitrag zu Fake-Shops.
Die nur zum Schein mit Produkten versehenen Shop-Attrappen werden inzwischen in teilautomatisierten Verfahren generiert und können auch kurzfristig auf gesellschaftliche Trends und Nachfragespitzen reagieren. Im Zeichen der Energiekrise und steigender Gaspreise tauchten zum Beispiel betrügerische Angebote für Holzpellets und Brennholz auf, generierten erhebliche Umsätze und verschwanden schnell wieder, wie der NDR aus Schleswig-Holstein berichtete. Dass sich in dieser Gemengelage allmählich Skepsis gegenüber kleineren, unbekannten Shops breit machen kann, ist naheliegend. Für viele Händler könnte das aber zu empfindlichen Steigerungen der Absprungrate führen.
Praktisches Tool für Kunden
Die Verbraucherzentrale NRW hat zweifelnden Kunden mit dem Fakeshop-Finder nun ein Online-Tool zur Verfügung gestellt, mit dessen Hilfe sie durch eine einfache URL-Abfrage einschätzen lassen können, ob es sich bei einem bestimmten Onlineshop eventuell – oder sogar wahrscheinlich – um einen Fake-Shop handelt.
Für Händler: Was tun gegen Fake-Shop-Verdacht?
Shopbetreiber müssen auf Nummer sicher gehen, damit ihr Angebot weder in der automatisierten Analyse durch entsprechende Tools noch in den Augen skeptischer Shopkunden unter Fake-Shop-Verdacht gerät. Aber worauf müssen sie dabei achten?
1. Datenverkehr ausschließlich über HTTPS laufen lassen
Die Verschlüsselung des Datenverkehrs mithilfe eines gültigen SSL-Zertifikats gehört für die Betreiber seriöser Shops längst zur Grundausstattung. Aber immer wieder ist die Umleitung des Datenverkehrs von HTTP auf HTTPS nicht vollständig sauber umgesetzt. Damit wirklich keinesfalls die immer deutlicher ausfallenden Warnhinweise vor unsicheren Verbindungen im Browser erscheinen, muss der Shop für HTTPS-only konfiguriert sein. Auch sogenannter „Mixed Content“ ist unbedingt zu vermeiden. Das heißt: Es dürfen im gesamten Shop keine Dateipfade mit HTTP vorkommen – vom Favicon bis zum letzten JavaScript im Footer – und das auf allen Seiten des Shops.
2. Shop-Gütesiegel von Trusted Shops einbinden
Wer sich von Trusted Shops zertifizieren lässt und das verlinkte Gütesiegel in den eigenen Shop einbindet, signalisiert klar und deutlich: Dieser Shop ist echt – und darüber hinaus ist er auch wirklich sicher. Shops mit sehr vielen positiven Bewertungen im Gütesiegel senden gleich noch ein weiteres deutliches Vertrauenssignal. Detailliert behandelt haben wir das Angebot unseres Partners Trusted Shops in unserem Blog-Beitrag „Trusted Shops: Viel mehr als nur ein Gütesiegel“
3. Vollständiges und aktuelles Impressum führen
Selbstverständlich verfügt ein seriöser Onlineshop über ein Impressum, in dem auch die korrekte Umsatzsteuer-Identifikationsnummer stehen muss. Das Impressum ist sowohl für die Prüfung durch den Fakeshop-Finder als auch für den kritischen Blick sensibilisierter Shopkunden wichtig. Die darin angegebene Adresse muss sich in einem Kartendienst aufrufen lassen. Zudem muss das Unternehmen in der Karte auch am angegebenen Ort verzeichnet sein. Direkte Kontaktmöglichkeiten wie Telefonnummer oder E-Mail müssen zwingend aktuell gehalten werden und stimmen. Ein Kunde, der auf der für einen Shop angegebene Nummer anruft und jemand völlig anderes erreicht, wird danach sicher keine Bestellung mehr aufgeben.
4. Plausiblen Serverstandort wählen
Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW prüft unter anderem, ob der Serverstandort mit der angegebenen Adresse des Shops zusammenpasst. Wer seinen Shop zum Beispiel in Hamburg betreibt und auf einem Server im Nordkaukasus hostet, dürfte damit für das Tool zumindest unter vorläufigem Fake-Shop-Verdacht stehen. Wer den Standort des Servers, auf dem der eigene Shop gehostet ist, nicht kennt, sollte sich vorsichtshalber darüber informieren und gegebenenfalls über den Umzug zu einem anderen Hoster nachdenken.
5. Seriöse Auswahl an Bezahlmethoden anbieten
Wenn Verbrauchern Tipps gegeben werden, woran sie Fake-Shops erkennen, darf ein Hinweis nicht fehlen: Wenn im Checkout am Ende nur noch Vorkasse als Zahlart verfügbar ist, handelt es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um keinen seriösen Onlineshop. Das heißt im Umkehrschluss: Ein seriöser Shop muss weitere Möglichkeiten für das Payment wie Kreditkarte, PayPal oder Rechnungskauf im Angebot haben, damit Kunden nicht argwöhnen, ihr Geld auf Nimmerwiedersehen zu verlieren.
6. Links zu Social Media Profilen einbinden
Wer Profile in Social Media betreibt und aktiv pflegt, sollte sie auch prominent im Shop verlinken. Kunden, die noch nicht ganz sicher sind, ob ein Shop und sein Sortiment auch wirklich existieren, sind schnell beruhigt, wenn sie sehen, dass der Betreiber regelmäßig postet und mit seiner Kundschaft in regem Austausch steht.
7. Im Bereich „Über uns“ transparent kommunizieren
Der Bereich „Über uns“ eignet sich hervorragend, um klar und deutlich zu kommunizieren: Ja, diesen Shop gibt es tatsächlich! Bilder oder sogar Filme von der Belegschaft (nach Möglichkeit in Firmenkleidung), dem Betriebsgelände, dem Fuhrpark im Corporate-Design, den Geschäftsräumen oder Lagerbeständen wirken echt, solide und transparent. Und solange im Internet noch keine Deep-Fake-Shops auftauchen, dürfen solche Aufnahmen auch als fälschungssicher angesehen werden.
8. Hochwertige, seriös aufgemachte Inhalte bereitstellen
Wer in seinem Onlineshop hochwertige Inhalte wie Hintergrundgeschichten, Blog-Beiträge, Ratgeber und How-tos anbietet, sorgt damit nicht nur für gute Rankings in Suchmaschinen und hervorragende User-Experience, sondern signalisiert zugleich auch sehr deutlich, dass es sich um einen wirklich seriösen Shop handelt. Fake-Shops dagegen fallen bei genauerem Hinsehen immer wieder durch spärlichen Content und Texte voller Fehler auf. Es geht also ausdrücklich nicht nur um die Quantität, sondern auch – und insbesondere – um die Qualität der Inhalte. Wer automatisch von einer in die andere Sprache übersetzte Texte auf seinen Kategorieseiten platziert, lässt seinen Shop ausgesprochen unseriös aussehen. Und das drückt unweigerlich auf die Konversionsrate.
Brauchen Sie Unterstützung?
Wir beraten Sie gern und sorgen gemeinsam mit Ihnen dafür, dass Ihr Onlineshop noch über den leisesten Fake-Shop-Verdacht und jeden Zweifel erhaben ist.