Aktuelle Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis (1. Quartal 2025)
Quartalsweise liefern wir Zahlen und Fakten rund um den E-Commerce, die alle Betreiber von Onlineshops kennen sollten. Für die erste Ausgabe 2025 haben wir eine aktuelle Auswahl von zwölf aussagekräftigen Zahlen und Fakten unter anderem aus den Bereichen User Experience, SEO, Barrierefreiheit und KI zusammengestellt.
1. E-Commerce-Markt in Deutschland: Vor-Corona-Niveau erreicht
Nach den Zahlen des European E-Commerce-Report 2024 shoppen in Deutschland wieder so viele Menschen online wie vor der Pandemie, nämlich 79 Prozent – so wie 2019. Nach einem Ausreißer nach oben (83 Prozent) im ersten Pandemiejahr 2020 waren die Zahlen zunächst wieder gesunken, um nun nach fünf Jahren wieder auf Vor-Corona-Niveau einzuschwenken.
2. Payment: PayPal oder Rechnungskauf?
Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen PayPal und dem guten alten Kauf auf Rechnung als beliebteste Bezahlmethoden im E-Commerce in Deutschland hat bereits seit einiger Zeit einen recht hohen Nachrichtenwert. Auf tagesschau.de wurden dazu nun noch einmal etwas differenzierte Zahlen vorgelegt. PayPal bleibt zwar Spitzenreiter – aber am Ende kommt es für viele auf die Summe des Warenkorbs an. Für Beträge über 1.000 Euro wählen die meisten, nämlich ziemlich genau ein Drittel der Deutschen, den bewährten Rechnungskauf, um nicht in Vorleistung gehen zu müssen. Derweil nutzt nur jeder fünfte PayPal auch jenseits dieser psychologischen Grenze.
3. Produktsicherheitsverordnung (GPSR): Viel Unmut bei Händlern
In einer vom Händlerbund durchgeführten Studie zur am 13. Dezember 2024 in Kraft getretenen Produktsicherheitsverordnung (GPSR) wurde „schlechte Stimmung bei Online-Händlern“ festgestellt. Mit 64 Prozent fühlen sich fast zwei von drei der Befragten schlecht oder sehr schlecht zu diesem Thema informiert. Als größte Herausforderung wurden praktische Umsetzung, Unsicherheit und der zeitliche Aufwand angegeben. Worauf genau Shopbetreiber jetzt achten müssen, haben wir hier im Blog in unserem Beitrag zur GPSR im E-Commerce zusammengefasst.
4. Bewertungen: Enorm hoher ROI
Laut der aktuellen international ausgelegten Studie „Total Economic Impact (TEI)“ zum Thema Vertrauen, die vom Marktforschungsinstitut Forrester Consulting im Auftrag von Trustpilot durchgeführt wurde, lohnt es sich für Unternehmen eindeutig, mit einem Bewertungsportal zusammenzuarbeiten. Die befragten Unternehmen meldeten sehr positive Zahlen zurück. In der Studie wird ein beeindruckender ROI von 401 Prozent angegeben.
5. Social Commerce: Frauen und Männer wählen unterschiedliche Kanäle
Der Branchenverband bevh hat in einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage untersucht, welche Social-Shopping-Kanäle am beliebtesten sind und hat dabei nach Geschlecht unterschieden. Einig sind sich Männer und Frauen demnach lediglich in einem Punkt: Facebook landet auf Platz 2. Aber während etwa jeder dritte Mann auf YouTube als beliebtestem Kanal shoppt und nur jeder fünfte auf Instagram (Platz 3), ist es bei Frauen genau umgekehrt.
6. User Experience: Onlineshops sind voller Hindernisse
In einer Studie des Forschungszentrums für Handelsmanagement der Universität St. Gallen wurden Fragen zu 19 möglichen Hindernissen beim Online-Shopping gestellt. Das Ergebnis lässt sich als Weckruf für Shopbetreiber zur Verbesserung der User Experience (UX) lesen: 92,8 Prozent der Befragten gaben an, bereits auf mindestens eines der angesprochenen Hindernisse gestoßen zu sein. Fast jeder zweite Befragte (49,3 Prozent) hatte Probleme, die Produktqualität zu beurteilen. Und es scheint in vielen Köpfen noch ein – mehr oder weniger leises – Akzeptanzproblem zu geben. Immerhin gaben über 41 Prozent an, dass sie eigentlich den stationären Handel unterstützen möchten und daher beim Einkauf in Onlineshops zögern.
7. Generation Z: Ganz andere Prioritäten
Der Einzelhandelsindex des Beratungsunternehmens OC&C nimmt das Konsumverhalten deutscher Verbraucher unter die Lupe und hat dabei ein besonderes Augenmerk auf die Generation Z gerichtet. Dabei kam heraus, dass die Jüngsten unter den Onlineshoppern ganz andere Prioritäten setzen als die Älteren. Während Kriterien wie Preis und Qualität für junge Leute in der Generation Z deutlich weniger wichtig sind, kommt es ihnen beim Shopping nicht zuletzt auf Spaß an. In dieser Altersgruppe war der Anteil derjenigen, die Spaß als Hauptgrund für den Einkauf bei einer Marke angaben, ungefähr doppelt so hoch wie im Durchschnitt.
8. Suchmaschinenoptimierung: Erhebliche Defizite im E-Commerce
In einer Untersuchung zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat das Softwareunternehmen Dynatrace festgestellt, dass 85 Prozent der Onlineshops die von Google formulierten Anforderungen für reibungslos bedienbare Websites auf Mobilgeräten nicht erfüllen. Auf Desktop-Geräten sieht es nicht viel besser aus: Hier schneiden 67 Prozent bei der Prüfung der als „Core Web Vitals“ bezeichneten Metriken schlecht ab. Besonders viele scheitern dabei an der noch relativ jungen „Interaction to Next Paint“ (INP), über deren Einführung 2024 wir in einem Blog-Beitrag berichtet haben.
9. Barrierefreiheit: Kaum ein Onlineshop erfüllt die Anforderungen
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) wird bekanntlich ab dem 28. Juni 2025 rechtlich bindend sein – auch für die Betreiber von Onlineshops. Buzzmatic und DataPulse haben für eine gemeinsame Studie zum Thema „Barrierefreiheit im E-Commerce“ 2.400 Onlineshops unterschiedlicher Branchen in Deutschland unter die Lupe genommen. Das niederschmetternde Ergebnis: 99 Prozent der Shops erfüllen die Anforderungen des BFSG noch nicht vollständig. In den kommenden Wochen und Monaten besteht also noch erheblicher Handlungsbedarf. Was genau Händler tun müssen, um einen Shop wirklich barrierefrei zu gestalten, haben wir in einer dreiteiligen Beitragsreihe zum Thema „BFSG und E-Commerce“ hier im Blog eingehend beleuchtet.
10. Re-Commerce: Secondhand-Markt wächst online immer weiter
Der Onlinehandel mit gebrauchten Produkten wächst kräftig weiter, wie der ECC KÖLN in dem gemeinsam mit eBay Deutschland erarbeiteten Thesenpapier „Pre-loved Power“ festgestellt hat. Da viele – und immer mehr – Menschen in Deutschland sich über günstige Preise freuen und es hierzulande breite Resonanz für Gebrauchtware als Weg zu nachhaltigerem Konsum gibt, ist das Marktvolumen für Second-Hand-Artikel 2024 um 7,6 Prozent auf 16,2 Millionen gewachsen.
11. B2B-E-Commerce I: Der eigene Onlineshop wird zum Goldstandard
Auch im Bereich B2B spielen Marktplätze und Shopping-Plattformen eine große Rolle für den zunehmend digital ablaufenden Einkauf. Aber der ECC KÖLN hat in der 16. Ausgabe seines B2BEST Barometers in Erfahrung gebracht, dass B2B-Akteure in Zukunft einen anderen Vertriebskanal ganz vorn sehen. In einer Umfrage unter Großhändlern und Herstellern landete unter den wichtigsten Vertriebskanälen in fünf Jahren auf Platz 1: der eigene Onlineshop.
12. B2B-E-Commerce II: Ohne KI geht praktisch nichts mehr
Laut aktuellem B2B-Marktmonitor, der ebenfalls vom ECC KÖLN erstellt wird, bauen im B2B-E-Commerce schon extrem viele Unternehmen auf KI – und fast alle anderen haben es vor. Die Einsatzgebiete sind dabei sehr vielfältig: Automatisierte Produktbeschreibungen, Chatbots, dynamische Preise und vieles mehr werden von der deutlichen Mehrheit der befragten Firmen bereits ganz selbstverständlich eingesetzt oder sind in Planung. Spitzenreiter unter den Anwendungsfeldern für KI sind vorausschauende Analysen, für die insgesamt 95 Prozent der Unternehmen KI-Technologien bereits jetzt im Einsatz haben oder bald einführen wollen.
Nicht verpassen: Aktuelle Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis im April 2025
Die Frühjahrsausgabe unserer aktuellen Zahlen und Fakten für E-Commerce-Profis veröffentlichen wir im April 2025. Damit Sie unser regelmäßiges Update für Shopbetreiber garantiert nie verpassen, können Sie einfach unseren monatlichen Newsletter abonnieren.