Neues Shopware Preismodell stellt für viele Händler Herausforderung dar
Shopware hat seine Produktpalette neu geordnet und damit auch das Wording geändert. Die Professional Edition und die Enterprise Edition weichen drei neu konzipierten Varianten – und diese Umstellung ist mit einer empfindlichen Preiserhöhung verbunden. Kurz vor dem Aus für die Shopware Starter Editions wird die Luft für kleinere Shopware Händler damit immer dünner. Wir fassen zusammen, was hinter den neuen Bezeichnungen steckt und haben eine Empfehlung für alle, die jetzt mit Shopware 6 nicht mehr so recht weiter wissen.
Shopware Professional Edition und Shopware Enterprise Edition gibt es nicht mehr. Stattdessen stehen Händlern nun drei als „Pläne” bezeichnete kommerzielle Varianten des Shopsystems zur Auswahl: Rise, Evolve und Beyond. Im Interview mit dem hauseigenen Blog erheben die Shopware CEOs Stefan und Sebastian Hamann den Anspruch, Shopware als „beste E-Commerce-Lösung für mittelständische Unternehmen in Europa und den USA zu positionieren“. Das neue Preismodell soll ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg sein. Aber kleineren Shopbetreibern legt Shopware damit wohl eher Steine in den Weg.
Vor einem guten halben Jahr hat Shopware überraschend das Ende für die Starter Edition Free und Starter Edition Advanced zum 1. Januar 2023 angekündigt. Diese cloudbasierten Services waren bislang bereits für 0 beziehungsweise 29 Euro (plus Provision auf erwirtschaftete Umsätze) monatlich nutzbar. Wer noch rechtzeitig den Wechsel auf die Shopware Professional Edition für 199 Euro im Monat (in der Cloud zuzüglich 0,5 Prozent Provision) durchführen wollte, sieht sich jetzt einem völlig veränderten Preismodell gegenüber: Die kostenpflichtige Variante von Shopware gibt es ab sofort erst ab 600 Euro im Monat.
Kleine Händler in der Bredouille
Die neuen „Pläne“ von Shopware heißen „Rise“, „Evolve“ und „Beyond“ und werden jeweils als selbstgehostete und Cloud-Variante angeboten. „Rise“ (ab 600 Euro/Monat) richtet sich an aufstrebende Shops, bietet dabei allerdings nur sehr eingeschränkten Support durch Shopware und lässt wichtige Features in den Bereichen CMS, Storytelling und B2B sowie den Form Builder vermissen. „Evolve“ ist für sich dynamisch weiterentwickelnde E-Commerce-Unternehmen gedacht, während „Beyond“ für internationale Player im Enterprise-Bereich konzipiert ist, schnellen 24/7-Support bietet und demnächst exklusive zusätzliche Funktionalitäten für die Lagerhaltung an mehreren Standorten, die Retourenabwicklung und Abonnements erhalten soll. Für die beiden größeren Varianten bewegt sich die Preisgestaltung im vierstelligen Bereich. Was genau die Nutzung von Shopware schließlich im Monat kostet, wird anhand des Jahresumsatzes individuell ermittelt. Je höher das GMV (Gross Merchandising Volume) des Shops ausfällt, desto teurer wird es. Und wer nicht jahresweise, sondern monatlich bezahlen möchte, zahlt dafür noch einmal Aufschläge.
Immerhin muss – anders als bislang – zu Beginn keine Shopware Lizenz mehr gekauft werden. Und wer von Shopware 5 auf Shopware 6 Rise, Evolve oder Beyond wechselt, erhält dafür einen „Migrationsbonus“ von bis zu 10.000 Euro – der für den kleinsten der drei Pläne aber sicher vergleichsweise überschaubar ausfallen wird. Da jedoch die Migration von Shopware 5 auf Shopware 6 ohnehin nicht trivial ist und das neue Preismodell gerade für viele kleinere Händler und Shops mit eher geringem Umsatzvolumen kein attraktives Angebot mehr bereithält, stellt sich nun für viele die Frage nach geeigneten Alternativen. Die technisch gesehen naheliegendste Alternative wäre zweifellos Shopware 6 in der Open-Source-Variante. Ohne monatliche Kosten für die Nutzung und mit großem Funktionsumfang.
Was wird aus der Shopware Community Edition?
Die kostenfrei nutzbare Open-Source-Variante von Shopware 6 wird es auch in Zukunft geben – und das auch weiterhin unter der etablierten Bezeichnung „Shopware Community Edition“. Stefan und Sebastian Hamann haben im Interview zu den Änderungen in der Produktpalette von Shopware noch einmal ein deutliches Bekenntnis zu Open Source platziert: „Seit 2010 sind wir Open Source. Und das bleiben wir auch. Die Edition gehört der Community. Ihr Umfang wird weder reduziert noch wird sie kostenpflichtig werden“.
Und das ist in unseren Augen für die Betreiber von kleineren und mittelgroßen Onlineshops ein sehr wichtiger Punkt: Während das Preisniveau für die kostenpflichtige Nutzung von Shopware auch mit reduziertem Funktionsumfang deutlich angehoben wurde, bleibt die Shopware Community Edition ohne Einschränkungen kostenfrei nutzbar. Unsere klare Empfehlung für Nutzer von Shopware 5 sowie von Shopware Starter Edition Free und Advanced – und überhaupt an alle, denen die Shopware Professional Edition jetzt fehlt: Wer Shopware 6 nutzen, aber keinen „Plan“ haben will, sollte auf die Community Edition bauen.
Können wir Sie unterstützen?
Ob Sie den Wechsel von einer anderen Shopware Version oder Edition auf Shopware 6 planen, von einem ganz anderen Shopsystem migrieren möchten oder gerade erst mit einem Shopware 6 Onlineshop durchstarten wollen: Wir beraten Sie und finden die zu Ihrem Unternehmen passende Variante von Shopware 6.